Einblicke in die Übernahme und Transformation eines Familienunternehmens: BAU Insights Talk mit Philipp Utz von Uzin Utz SE

Philipp Utz, Mitglied des Vorstandes bei Uzin Utz SE (links) und Michél-Philipp Maruhn, Host & Founder DIGITALWERK (rechts)

Philipp Utz, Mitglied des Vorstandes bei Uzin Utz SE (links) und Michél-Philipp Maruhn, Host & Founder DIGITALWERK (rechts)

Zur Folge

Philipp Utz gibt Einblicke in Unternehmensübernahme, Entwicklung von Uzin Utz SE und Herausforderungen in der Baubranche

In der aktuellen Folge von BAU Insights Talk by DIGITALWERK spricht Michél-Philipp Maruhn mit Philipp Utz, einem Mitglied des Vorstands bei Uzin Utz SE. Philipp Utz teilt seine Erfahrungen bei der Übernahme und Transformation eines Familienunternehmens. Er gewährt interessante Einblicke in den Prozess der Unternehmensübernahme.

Philipp Utz hat einen Abschluss als Diplomkaufmann und hat während seines Studiums die Nähe zur Automobilbranche gesucht. Nach dem Studium war er fünf Jahre lang in der strategischen Beratung tätig, hatte jedoch keine direkte Verbindung zur Bau- oder Chemiebranche. Seine Erfahrungen in der Automobilindustrie haben ihm jedoch wertvolle Einblicke in Regulierungen, Strukturen und Kundenservice vermittelt, die er schrittweise in sein eigenes Unternehmen übertragen hat.

Die Übernahme eines Familienunternehmens ist oft ein lang geplanter Schritt und geschieht selten überraschend. Philipp erläutert, dass er bereits als Kind damit begonnen hat, sich Gedanken darüber zu machen, ob er einmal eine aktive Rolle im Unternehmen einnehmen möchte. Sein Vater hat ihm und seinen Geschwistern jedoch nie Druck gemacht und ihnen stets die freie Wahl gelassen. Obwohl er das Unternehmen übernehmen wollte, betont Philipp, dass er und seine Geschwister ihre eigenen Wege gehen konnten und auch heute noch können.

Uzin Utz SE, das Unternehmen, bei dem Philipp Utz Mitglied des Vorstands ist, ist auf die Herstellung von Bodenbelägen spezialisiert. Das Unternehmen steigerte seinen Umsatz in den letzten  zwölf Jahren von 200 Millionen Euro auf aktuell eine halbe Milliarde Euro. Die Mitarbeiteranzahl wuchs von 1000 auf 1500 Mitarbeiter:innen.

Philipp erklärt, dass sein Vater bis 2016 CEO war und dann in den Aufsichtsrat wechselte. Er ist immer noch im Unternehmen präsent, jedoch eher als Vater und Sparringspartner denn als Aufsichtsratsvorsitzender. Philipp betont, dass sein Vater bereits selbst einen Nachfolgeprozess durchlaufen hat und daher genau weiß, welche Diskussionen und Konflikte damit verbunden sein können. Es war von Anfang an klar, dass sein Vater aus der operativen Rolle ausscheiden würde, sobald Philipp und sein Bruder ins Unternehmen eintreten.

Philipp Utz erklärt, dass sein Unternehmen schon lange vor dem Hype um Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Innovation aktiv an Nachhaltigkeitsfragen gearbeitet hat. Sie haben umweltfreundlichere Produkte entwickelt und arbeiten an der Dekarbonisierung ihrer Produkte, um nachhaltiger zu agieren. Regulatorische Herausforderungen und der Fachkräftemangel im Handwerk sind weitere Herausforderungen, mit denen Uzin Utz SE konfrontiert ist. Das Unternehmen engagiert sich intensiv in Marketinginitiativen, um das Handwerk attraktiver zu machen und junge Menschen für die Branche zu begeistern. Zudem erkundet das Unternehmen den Einsatz von Robotik und digitaler Technologie, um das Berufsbild des Handwerks zu verändern und die Attraktivität für die jüngere Generation zu steigern.

Philipp Utz sieht die Zukunft der Branche von Uzin Utz SE positiv, erwartet jedoch eine Konsolidierung aufgrund der aktuellen Konjunkturdelle in der Baubranche. Als Familienunternehmen setzt Uzin Utz SE weiterhin auf Kontinuität und eine besondere Unternehmenskultur.

Insgesamt gibt Philipp Utz interessante Einblicke in den Prozess der Übernahme und Transformation eines Familienunternehmens sowie in die Entwicklung von Uzin Utz SE und die Herausforderungen und Chancen, denen das Unternehmen gegenübersteht.

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