Udo Hoffmann (Senior Vice President & General Manager Central Europe, OTIS) rechts, Michél-Philipp Maruhn (Gründer und Host, DIGITALWERK Podcast) links
November 5, 2024
Udo Hoffmanns Karriere begann in der DDR. Beim volkseigenen Betrieb VEB Aufzug- und Fahrtreppenbau Berlin machte er seine Ausbildung. Mit dem Mauerfall und der Wende änderte sich in ganz Deutschland einiges. Udos Betrieb wurde vom US-Konzern OTIS übernommen, Udo auch, und seitdem sind sich die beiden treu geblieben.
“Mit dem Mauerfall hat sich natürlich eine große Welt geöffnet, die man erleben konnte.”
Udo Hoffmann, Senior Vice President & General Manager Central Europe
Die Zeit des Umschwungs war für viele Beschäftigte mit Ängsten und Sorgen geprägt, man dachte, so Udo, “jetzt passiert etwas ganz Schlimmes”. Das Gegenteil war der Fall, und neue Türen öffneten sich. Dabei haben OTIS und die Beschäftigten des ehemalige VEB auch voneinander profitiert und gelernt. Das Durchboxen spielte in Udos Leben eine kurze Rolle, bis eine Verletzung die Sportkarriere in der DDR für ihn beendete.
Vom Boxen in der ehemaligen DDR konnte Udo dennoch einiges mitnehmen, was ihn bis heute prägte. Das Boxen damals war sehr strategisch, wenig Hau-Drauf-Mentalität. Es zählte das gründliche Überlegen, das Studieren des Gegners, mit dem man in den Ring stieg. Für Udo sind das Schritte, die man auch auf das Geschäft beziehen kann. Zwei weitere Grundsätze, denen Udo stets treu geblieben ist: Immer mit den Füßen auf dem Boden bleiben und niemals vergessen, wo du herkommst.
“Nie unvorbereitet sein, immer gucken, in welchen Ring man gerade steigt. Was sind die Möglichkeiten? Und das ist im Business das Gleiche wie im Sport.”
Udo Hoffmann, Senior Vice President & General Manager Central Europe
OTIS ist in 200 Ländern aktiv und beschäftigt 71.000 Mitarbeitende, darunter 42.000 Servicetechniker. Im Vergleich zu anderen Industrien ist die Aufzugsbranche für Udo dennoch klein - und eine Nische, die nicht wirklich gesehen wird. Das ist kurios, weil viele Menschen täglich Aufzüge und Rolltreppen benutzen, und OTIS nach eigenen Angaben täglich mehr als 2 Milliarden Menschen befördert.
Diese unfassbare Zahl prägte auch den Begriff Transportweltmeister, der bei OTIS laut Udo nicht unüblich ist. Man identifiziert sich aber auch als Serviceunternehmen, das versucht, sich und seine Dienste so gut wie möglich an die Kunden anzupassen. Eine große Rolle spielt - neben der Installation von neuen Anlagen - aber ebenso das Serviceversprechen. Häufig bemerkt man Aufzüge nur bewusst, wenn sie nicht funktionieren. Schnell zu reagieren und zu reparieren ist daher extrem wichtig.
Es gibt einige Leuchtturmprojekte auf der Welt, die für Unternehmen ganz besonders wichtig sind. Das sind zum Beispiel die Aufzüge im höchsten Gebäude der Welt, dem Burj Khalifa, die von OTIS sind. Solche Aufzüge bieten auch ein immersives Fahrerlebnis mit Bildschirmen und Displays. Dabei ist der Kunde stets die treibende Kraft, verrät Udo.
“Der Kunde muss sagen, was er haben will. Wir können dann das zeigen, was möglich ist. Und dann kooperieren wir natürlich auch.”
Udo Hoffmann, Senior Vice President & General Manager Central Europe
OTIS-Kunden in Deutschland decken die ganze Breite der Bevölkerung ab. Wohnungsunternehmen, Projektentwickler, Büros oder Krankenhäuser. Eine Flaute im Wohnungsbau ist natürlich eine Herausforderung, die auch Unternehmen wir OTIS spüren. Für Udo wird daher auch die Modernisierung ein stabiler Anteil am Gesamtmarkt sein.
Wenn Udo in die Zukunft blick, machen ihm auch waagerecht fahrende Aufzüge keine Sorge. Heute gibt es vernetzte und intelligente Aufzüge, die bereits beim Reinkommen ins Gebäude einen Aufzug zuweisen, um den dann am schnellsten zum Ziel zu bringen. Intelligente und vernetzte Gebäudetechnik sei aktuell der Stand der Technik, an dem alle arbeiten, verrät Udo.
“Ganz ehrlich: am Ende entscheiden die Entwickler und die Nutzer später, ob links, rechts, wie du es ausdrückst, wirklich die Lösung ist.”
Udo Hoffmann, Senior Vice President & General Manager Central Europe
Im Podcast spricht Udo mit Michél noch über ein Prestigeprojekt in Berlin, über Fangvorrichtungen, die der OTIS-Gründer schon 1853 erfunden hat, und über die Frage, wo denn die ganze Aufzugstechnik heutzutage unterkommt. Außerdem verrät Udo exklusiv, welche Science-Fiction Serie in zu der Überzeugung brachte, dass Aufzüge als Transportmittel eigentlich für immer in Mode bleiben werden.
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