Dr. Andreas Nauerz (rechts) mit DIGITALWERK-Gründer und Podcast-Gastgeber Michél-Philipp Maruhn
June 21, 2022
Dr. Andreas Nauerz ist promovierter Informatiker und nach seiner langjährigen Erfahrung bei amerikanischen Software Firmen wie IBM als Co-CEO und CTO zu Bosch.io gewechselt. Er verbindet Tech und Business im Alltag, bringt durch seine lockere Art frischen Wind in den Corporate und setzt sich für den kulturellen und technologischen Wandel der deutschen Industrie ein. Seine Erfahrungen und Erkenntnisse aus anderen Ländern helfen ihm dabei nicht nur, sondern zeigen auf, wo Deutschland heutzutage im Hinblick auf die Digitalisierung steht und wie groß die technologische Lücke im internationalen Vergleich ist. Feststeht, dass diese Lücke so nicht fortbestehen kann und mit einem Digitalisierungsfortschritt auch ein kultureller Wandel einhergeht. Ein großes Vorhaben, doch als Querdenker handelt Andreas proaktiv und entwickelt Bosch.io in die richtige Richtung.
„Ich falle hier schon ab und an ein bisschen auf. Aber ich wurde ja auch eingestellt, um diesen Kulturwandel voranzutreiben. Das ist Teil meiner Mission. Wenn ich mich jetzt anpasse, haben wir nichts gewonnen.“
Bei IBM war er damals für den Server und Computerbereich verantwortlich und an der Entwicklung des open source-basierten Produkts IBM Cloud Functions beteiligt. Zum Zeitpunkt seines Wechsels aus der amerikanischen Unternehmenswelt in die deutsche Welt wusste er nicht genau, was ihn erwartet, doch der Kulturschock, der ihn in Deutschland erwartete war enorm. „Es war schon ein hartes Aufschlagen auf der Wasseroberfläche“, erzählt Andreas. Er hat nicht mit einem so großen Unterschied zwischen den technologischen Fortschritten, die mit der nationalen Kultur des Volks einhergehen, gerechnet. Rückblickend ist er jedoch dankbar für die lehrreichen Erkenntnisse, die ihn positiv herausgefordert haben und treiben. Seine Erfahrungen in den USA und in Israel bei dem Startup Accelerator von IBM haben ihn geprägt. Er fragte sich oft warum Startups in anderen Ländern wie Israel so viel einfacher wirkten als in Deutschland.
„Man sieht vor allem eine andere Kultur und dadurch auch eine viel höhere Bereitschaft, Risiken einzugehen. Damit fängt es an. In Israel sind viele Menschen dazu auch noch enorm technikaffin.“
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