Volker Wiegel (rechts) mit DIGITALWERK-Gründer und Podcast-Gastgeber Michél-Philipp Maruhn
September 13, 2022
Volker Wiegel ist ursprünglich Jurist und hat neben seinem Jurastudium noch VWL studiert. Er hat in seinen jungen Berufsjahren klassisch in einer Kanzlei gearbeitet und durfte währenddessen spannende Transaktionen im Kapitalmarkt- und Ölgeschäft begleiten. Seinen Erzählungen zufolge hat er dadurch eine enorme Lernkurve genossen und ein Verständnis für verschiedene Branchen entwickelt, die seine Business Expertise erweitert haben. Nach sechs Kanzleijahren kam der Wechsel zu seinem Lieblingsmandanten, bei dem er als Leiter der Rechtsabteilung die General Council Funktion übernommen hat. Im weiteren Verlauf seiner Karriere hat er die “Juristerei” schließlich vor drei Jahren durch den Vorstandsposten bei der LEG-Immobilien-Gruppe hinter sich gelassen und die Verantwortung für das operative Geschäft übernommen.
Sein heutiger Alltag steht im starken Kontrast zum üblichen Juristenalltag und beinhaltet diverse Kernaufgaben sowie Verantwortungen. Hauptsächlich ist Volker für alles zuständig, was mit Gebäuden und Wohnungen zu tun hat und beschäftigt sich dadurch mit Themen, die von der Vermietung über die Bewirtschaftung, Modernisierung, Energieversorgung bis hin zum vollständigen Lebenszyklus einer Wohnung reichen. Ein zentrales Thema ist hierbei vor allem die Dekarbonisierung der Bestandsimmobilien der LEG-Immobilien-Gruppe aufgrund der Notwendigkeit des voranschreitenden Klimawandels.
“Dekarbonisierung ist ein absolut wesentliches Thema und keine Modeerscheinung. Es ist eine der großen Aufgaben, um unsere Umwelt lebenswert zu erhalten. Wir kommen in keine Investorenkonferenz ohne gefragt zu werden, wie unsere ESG Agenda aufgestellt ist.”
Mit ihren 2100 Mitarbeitern ist das Ziel, die 166.000 Bestandswohnungen der LEG-Immobilien-Gruppe CO2-neutral zu bekommen. Volker erzählt im DIGITALWERK Podcast, dass jedes Haus und jede Wohnung einzeln betrachtet und adaptiert werden muss und es keinen universellen Weg gibt, der zur Dekarbonisierung führt. Knapp 30 Prozent der CO2-Emissionen in der Wohnungswirtschaft werden allein durch Immobilien hervorgerufen. Für Volker ist klar: Die Komplexität der individuellen Dekarbonisierung stellt zwar eine Herausforderung dar, aber wird die LEG-Immobilien-Gruppe nicht davon abhalten, sich diesem Thema anzunehmen.
“Es führt kein Weg an der Dekarbonisierung vorbei. Es ist nicht mehr die Frage des Ob, sondern nur noch die Frage des Weges.”
Volker erzählt im DIGITALWERK Podcast, dass er den Weg der Digitalisierung innerhalb der LEG-Immobilien-Gruppe über Ausgründungen unterstützt und für die Bildung eines eigenen “Biotops” ist. Genauer ausgedrückt, meint er damit, dass sich Ideen im eigenen Biotop besser entfalten und dadurch den gewünschten Einfluss auf das Unternehmen nehmen können, ohne erdrückt zu werden. Innerhalb der LEG-Immobilien wurden auf diese Weise zwei Ideen in einem eigenen Vehikel gegründet und umgesetzt. Eines davon wurde sogar als Joint Venture mit einem österreichischen, familiengeführten Bauunternehmen gegründet und beschäftigt sich mit der Thematik der seriellen Sanierung. Das Ziel dieser Joint Venture ist es, die Bestandsimmobilie durch vorgefertigte oder seriell zu erstellende Fassaden-, Dach- oder Technikelemente zu sanieren und so CO2-neutral zu adaptieren.
“Das hört sich so einfach an. Dich das ist beim Bestand tatsächlich durchaus komplexer, weil jedes Gebäude total individuell und unterschiedlich ist. Deswegen kannst du die Teile nicht auf Masse vorfertigen, sondern musst sie einzeln herstellen. Das ist eine riesige Herausforderung. Wie schafft man es, Gebäude möglichst schnell, effizient und nachhaltig mit einem hohen CO2-Vermeidungseffekt zu sanieren?”
Das weiterführende Problem ist, dass der hohe Aufwand durch die Kleinteiligkeit eine Massensanierung von Immobilien erfordert und damit genügend Handwerker, die nicht verfügbar sind. Ob es die serielle Sanierung ist, die die Dekarbonisierung der Bestandsimmobilien bewältigt oder eine andere Lösung - für Volker steht fest, dass sich zeigen wird, welche Lösung den Durchbruch erreicht. Er ist überzeugt, dass die Sanierung ein guter Lösungsansatz ist, wenn man diese als integriertes System versteht und die Planung bis zur Ausführung der Sanierung digital abbildet und gewerkeübergreifend umsetzt.
Das zweite Vehikel der LEG-Immobilien-Gruppe ist eine B2B2C Plattform für die freie Vermittlung von Facility Management Dienstleistungen zwischen Dienstleistern und Mietern. Die Plattform schafft Transparenz und ermöglicht Mietern unabhängig von ihren Eigentümern die eigene Auswahl der Facility Manager zu treffen. Die LEG-Immobilien-Gruppe ist selbst Kundin der eigenen Lösungen und schafft somit Vertrauen für externe Kundengruppen.
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Volker Wiegel gibt im zweiten Teil der Folge des DIGITALWERK Podcasts tiefergehende Einblicke in die die Startup Gründungen und Joint Ventures der LEG-Immobilien-Gruppe, die mit dem Ziel der Dekarbonisierung von Bestandsimmobilien das serielle Sanieren im DACH Markt vorantreiben.
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