Start Up Month! Stefan Schrenk (Geschäftsführer, myblock) rechts, Michél-Philipp Maruhn (Gründer und Host, DIGITALWERK Podcast) links
July 30, 2024
Stefan Schrenk kommt aus einer Unternehmerfamilie. Die elterliche Schreinerei hat er nach dem teilweisen Rückzug der Eltern aus dem Geschäft vor einigen Jahren übernommen. Für ihn war klar, dass man in kleinen und mittelständischen Unternehmen selber viel bewegen und machen kann. In der Schreinerei der Eltern beschäftigte er sich leidenschaftlich mit der Betrachtung von Prozessen und der Organisationsentwicklung.
Seit mehr als 20 Jahren widmet sich Stefan dem Thema Lean. Der Kern davon sind schlanke, effektive Prozesse. Auf Baustellen und in Fertigungshallen hat Stefan gelernt, dass im Badezimmer unglaublich viele Schnittstellen des Bauens, des Handwerks und der Vorfertigung vereint sind. Der Wunsch, dieses Zusammenspiel neu zu denken,vführte zum Fertigbad als Modul, dem myblock.
In herkömmlichen Badezimmern steckt normalerweise viel Planungsleistung, da zahlreiche Schachtführungen geplant, koordiniert und umgesetzt werden müssen. Umbauten oder Änderungen sind im Nachhinein schwierig. Stefans Kunden binden ihn daher frühzeitig in die Planung ein. Das sind einerseits Holzbauunternehmen, die vorgefertigte Wohnhäuser oder mehrgeschossige Häuser errichten, aber auch Immobilienentwickler.
Für Stefan ist der myblock auch viel mehr als ein Modul mit Fertigbad und Küche. Schlussendlich ist in dem Block die gesamte Haustechnik, also Elektro-, Installations-, Heizungs- und Lüftungstechnik verbaut. Eine frühe, gemeinsame Planung aller Beteiligten kann hier riesige Potenziale abschöpfen, was aufwändige kleinteilige Fertigungsprozesse vor Ort angeht. Fliesenleger, Installateure und Elektriker können ihre Arbeiten an einem Fertigungsort gebündelt abschließen - und sowohl den Bauherren als auch sich selbst Geld, Zeit und Nerven sparen.
Aktuell ist myblock ein Joint Venture (also ein gemeinsames Tochterunternehmen), an dem neben Stefan auch die Rhomberg Bau GmbH mit einem Geschäftsführer finanziell beteiligt ist. Deren CEO Hubert war auch schon Gast im DIGITALWERK Podcast. Zur Folge gehts hier: (https://www.digitalwerk.io/podcast/podcast-blogposts/dw-89-mit-hubert-rhomberg-ceo-der-rhomberg-bau-gmbh).
Für Konzeption und Entwicklung des myblocks und der Produktion griff Stefan auf die bereits bestehenden Fertigungshallen der eigenen Schreinerei und Tischlerei zurück. Das sparte Kosten. Noch läuft die Fertigbadproduktion nicht am Fließband - und wird sie wahrscheinlich auch nicht. Auf knapp 500 Quadratmetern werden aktuell vier Module pro Tag gefertigt.
Stefan konzipierte die Produktion außerdem als “Feldfabrik”, die Produktionslinie passt auf vier LKWs, die dorthin fahren können, wo sie gebraucht werden. Im Ergebnis findet die Vorfertigung dann sogar ortsungebunden statt.
Der myblock ist aktuell für den Neubau konzipiert. Ebenso achtet Stefan darauf, dass die Module zerstörungsfrei ausgebaut und demontiert werden können. Langfristig will man sich auch dem Themenkomplex Sanierung widmen und der Frage nachgehen, wie man bestehende Bäder “myblock-fit” bekommt.
Zu wissen, wie die Baubranche tickt, ist für Stefan unerlässlich, da sie ganz anders als andere Branchen funktioniert. Zudem ist auch ein Firmenumbau anders als eine Neugründung. Für Stefan ist es schön zu erleben, wenn ein junges, neues und top-motiviertes Team zusammenkommt, um an Dinge heranzugehen. Ganz wichtig: es braucht immer den Drang, Dinge verändern zu wollen, das Bestehende zu verbessern - und ganz viel Mut.
(00:00) - Um was geht es in der Podcastfolge?
(01:32) - Einstieg und Vorstellung
(06:19) - Von der elterlichen Schreinerei zum Startup ‘myblock’
(12:23) - Über den Markt und Kapitalgeber
(20:00) - Modulbau als Franchise: Überall möglich?
(25:26) - Ausblick: Sanierung und Modulbau?
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Hubert Rhombergs Vision für die Zukunft des Bauens besteht darin, die Ressourcen sorgfältiger zu nutzen und nachhaltigere Lösungen zu finden. Seine Philosophie, nicht einfach zu bauen, sondern umzunutzen und zu kooperieren, ist ein wichtiger Schritt hin zu einer nachhaltigeren und effizienteren Bauindustrie.
Jetzt im Blog lesenMarkus Richthammer, Vorstand Industrie bei Max Bögl, teilt seine inspirierende Reise vom Dorfleben in die Großstadt und wie er Automobilwissen in der Bauindustrie nutzt. Er betont Netzwerke, Weiterentwicklung und eine offene Fehlerkultur. Markus erläutert die Anwendung von Lean und Qualitätsmanagement in der Bauindustrie und bietet Einblicke in den kulturellen Unterschied zwischen Automobil- und Bauindustrie. Die Vision von Max Bögl, präzise Bauteile in der Vorfertigung zu erstellen und vor Ort zu montieren, wird ebenfalls besprochen.
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