Start Up Month! Wie Christian Gruener VARM zum europäischen Champion für Wärmedämmung machen will

Christian Gruener, Co-Founder & CEO von VARM und Michél-Philipp Maruhn, Founder und Host vom DIGITALWERK-Podcast

Christian Gruener, Co-Founder & CEO von VARM und Michél-Philipp Maruhn, Founder und Host vom DIGITALWERK-Podcast

Mit VARM verfolgt Christian Gruener ein ehrgeiziges Ziel: Er will die Company zum europäischen Champion für Wärmedämmung machen. Der Fokus liegt aktuell auf der Einblasdämmung.

Vom Mathestudium in die Managementberatung

Das Mathestudium faszinierte Christian bis zum Schluss, danach fehlte ihm aber eine kommunikative Komponente, die beim alleinigen Umgang mit Zahlen und Modellen fehlt. Ein Praktikum führte ihn dann in die Managementberatung. Die Aussicht, erfolgreichen Unternehmern und Top-Managern bei ihren Problemen zu helfen, klang vielversprechend. Christian nahm viele Learnings aus der Zusammenarbeit, der Führung und Entscheidungsfindung mit.

Managementberatung würde er auch immer wieder machen, da er sich in der Zeit einen großen Koffer mit Tools aneignete, von dem er heute noch profitiert. Aus der Managementberatung heraus baute Christian dann eine Marke aus dem Bereich Altersforschung auf. Das Thema, in den USA sehr präsent, war in Deutschland eher unbesetzt. Mit seinem Ausstieg aus der Managementberatung trennte sich Christian auch von einem Teil seiner Anteile am ersten eigenen Startup.

Die erste Idee

Als junger Gründer faszinierte Christian die eigene Entscheidungsfähigkeit sehr. Es gibt keine langen Entscheidungswege und eingestaubten Prozesse. Er fasste den Entschluss, Vollzeitgründer zu werden. Wichtig war ihm aber, etwas Sinnvolles und Nachhaltiges mit seiner Zeit zu anzufangen. Als drängendstes Problem der Gegenwart identifizierte er den Klimawandel. Tiefe Recherchen zur Frage “Wo kommen unsere Emissionen her?” zeigten, dass Gebäude für ein Drittel aller CO₂-Emissionen verantwortlich sind.

Probleme und Herausforderungen in der Energieeffizienz alter Bestandsbauten

Neue errichtete Gebäude verfügen meistens über gute bis sehr gute Energieeffizienzklassen. Problematisch sind aber häufig ältere Gebäude, die ab den 70er bis 80er Jahren aufwärts errichtet wurden. Häufig ungedämmt, erzeugen diese Gebäudeklassen durch einen hohen Energieverbrauch für das Heizen auch dementsprechend viele CO₂-Emissionen. Der effizienteste Weg, diese Häuser energieeffizient zu machen, sind nicht Solaranlagen oder Wärmepumpen, erzählt Christian im Podcast - sondern die nachträgliche Wärmedämmung.

Der Weg in die Baubranche

Im Bereich Wärmedämmung gab es noch keinen Riesenkonzern, der als Champion betrachtet werden konnte.  Der Grundstein für VARM war gelegt - der Name wurde vom Berliner Solaranlagenvertreiber ZOLAR inspiriert. Ausgesprochen verändert sich nichts, nur die Schreibweise fällt natürlich ins Auge. Die Vision, der europäische Champion der Wärmedämmung zu werden, braucht natürlich Wissen und Erfahrung. Mit Co-Founder Sebastian Würz machte Christian also Zertifizierungen und Schulungen, man holte sich Handwerker ins Boot, brachte sich vieles selber bei.

Die ersten Häuser dämmten die Chefs dann auch selbst - “extrem wichtig” nennt Christian diese Erfahrung im Podcast.

Ist eine Einblasdämmung sinnvoll?

Als Mittel der Wahl zur nachträglichen Dämmung setzt VARM auf die Einblasdämmung. Dafür werden in 2-schalige Wandstrukturen, die über einen Hohlraum in der Mitte verfügen, kleine Löcher gebohrt. Nach einer Inspektion mit Kameras wird dann das Dämmmaterial in die Wand geblasen. Das Material muss hydrophob - also wasserabweisend sein. Konkret bleiben dann Steinwolle, Glaswolle oder EPS-Kügelchen (Styropor) als Dämmmaterial über.

Was kostet Einblasdämmung?

Als Kostenpunkt für eine Einblasdämmung in die Fassade eines Einfamilienhauses nennt Christian 5.000 € bis 6.000 €, je nach Beschaffenheit des Objektes. Dazu kann der Eigenheimbesitzer mit 20% Förderung rechnen. Dämmbar ist nicht nur die Außenfassade, sondern auch das Dach. Eine nachträglich gedämmte Fassade spart außerdem pro Jahr zwischen 1,5 bis 2 Tonnen CO₂ pro Jahr.

Eine Million Häuser in den nächsten 10 Jahren?

Das Ziel von VARM ist ambitioniert: 1 Million Häuser in 10 Jahren nennt Christian als Benchmark, an der es sich zu messen gilt. Gelingen soll das mit dem Aufbau eines europäischen Netzwerks von hochprofessionellen, spezialisierten Handwerksbetrieben, die von VARM ausgebildet werden, danach aber selbstständig Aufträge ausführen. Für Christian ist das die Grundlage eines skalierbaren Infrastruktur für die Dienstleistung, die man anbietet.

Aktuell hat VARM 20 Mitarbeiter. 5,7 Millionen Euro haben Investoren wie Emerge, Pale Blue Dot sowie Altinvestoren wie noa und Foundamental in VARM gesteckt.

Die Themen des DIGITALWERK Podcasts mit Christian Gruener im Überblick:

(00:00) - Um was geht es in der Podcastfolge?

(01:32) - Vorstellung von Christian: Studium und erster Job

(07:16) - Der Weg zu VARM: Idee und Lösung

(18:46) - Ohne externe Expertise geht nix!

(23:06) - Wie funktioniert Einblasdämmung konkret?

(28:48) - Mögliche Geschäftsstruktur in der Zukunft

(37:33) - Der größte Fuckup

(43:11) - 5 schnelle Fragen

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