Von Kälte bis Klimaschutz: E.ONs nachhaltige Energielösungen für Städte und Gemeinden

Anna Jasper-Martens (CEO Energy Infrastructure Solutions Germany, E.ON) rechts, Michél-Philipp Maruhn (Gründer und Host, DIGITALWERK Podcast) links

Anna Jasper-Martens (CEO Energy Infrastructure Solutions Germany, E.ON) rechts, Michél-Philipp Maruhn (Gründer und Host, DIGITALWERK Podcast) links

Ohne Klimaschutz wird die Erde für zukünftige Generationen unbewohnbar, soviel ist klar. Was E.ON für den Klimaschutz und innovative und nachhaltige Energie- und Wärmelösungen für Städte und die Industrie tut, lest ihr in diesem Artikel.

Anna Jasper-Martens, eigentlich gelernte Juristin, ist seit April 2023 bei E.ON Deutschland und beschäftigt sich schon sehr lange mit dem Thema Energie. Schon bei ihrem ersten Job 1999 ging es um Energie, genauer um die Liberalisierung der Energiemärkte. Damals sollte Anna noch Netznutzungs- und Netzanschlussverträge verhandeln, heute ist sie CEO der Energy Infrastructure Solutions Germany bei E.ON.

Energy Infrastructure Solutions: Wärme- und Kältelösungen für Städte und Gemeinden

Die Energy Infrastructure Solutions Germany by E.ON ist eine Gruppe von Organisationen im E.ON Konzern, die sich im Wesentlichen darum kümmern, für Städte und Gemeinden Wärme- und Kältelösungen zur Verfügung zu stellen. Außerdem versorgt die Gruppe auch Industriekunden mit innovativen Wärmelösungen. 

Der Gesamtkonzern E.ON macht insgesamt 90 Milliarden Euro Umsatz und beschäftigt derzeit ca. 80.000 Menschen in ganz Europa. Die Energy Infrastructure Solutions Germany hat in Deutschland ungefähr 1.500 Mitarbeiter in zehn regionalen Einheiten verteilt. Diese Einheiten sind zum Beispiel die Hansewerk Natur GmbH, die Avacon Natur GmbH, Süwag Energie oder die Bayernwerk Natur GmbH, die sich vor allem um die Fern- und Nahwärmeversorgung kümmern. 

Die Rolle der Netzbetreiber und Energieversorger in Deutschland

Netzbetrieb und Stromvertrieb sind in Deutschland voneinander getrennt. 900 Netzbetreiber gibt es, das ist allerdings nicht gleichzusetzen mit Energieversorgern. Energieversorger, das sind vor allem kleine Stadtwerke und eben große Energieversorger, wie E.ON einer ist.

Ein Großteil des Stroms, der im Strommix enthalten ist, stammt weiterhin aus Gaskraftwerken, dennoch steht in Deutschland im Schnitt Strom aus fast 40 % aus erneuerbaren Energien Strom zur Verfügung. Eine große Herausforderung in der Gestaltung eines nachhaltigen Energiesystems ist weiterhin das Thema Speicherung, da nicht immer überall die Sonne scheint oder Wind weht. 

Die Zukunft der Wärme- und Kälteversorgung bei E.ON

Auch das Thema Kälte wird in Deutschland immer wichtiger, wenn auch die Deutschen laut Anna ein hohes Effizienzbewusstsein haben. Trotzdem werden vermehrt Klimaanlagen eingebaut und Lösungen gesucht, wie man beispielsweise Fußbodenheizungen und Heizungsanlagen zur Kühlung von Gebäuden nutzen kann. 

Die Energy Infrastructure Solutions Germany by E.ON ist davon überzeugt, dass Wärme - und auch Kälte - in Zukunft größtenteils über Strom erzeugt werden. Ein essenzieller Schritt dorthin ist der Wandel hin zu durch Wärmepumpen betriebenen dezentralen Anlagen, die eine nachhaltige Wärmeversorgung sicherstellen können. Auch die Auseinandersetzung mit der intensiveren Nutzung von Abwärmequellen wird immer wichtiger. 

“Ohne Klimaschutz, ohne unsere Abkehr von fossilen Brennstoffen werden wir unseren Kindern und Kindeskindern eine unbewohnbare Erde hinterlassen.”
Anna Jasper-Martens

Regulatorische Hürden und die Rolle des Individuums

Wie immer in Deutschland ist der Weg hin zu nachhaltiger integrativer Wärmeversorgung gepflastert mit Regulatorik, die vieles offen lassen. Auch die Kommunikation ist, so Anna, nicht immer transparent. Darüber hinaus werden viele Entscheidungen auf das private Individuum übertragen. 

Das Ziel  der Unternehmensgruppe ist es, unsere Wärmeversorgung in eine nachhaltige Wärmeversorgung umzuwandeln. Eine, die klimaschützend ist und nicht klimaschädigend. Und eine Frage, die es in diesem Zusammenhang zu beantworten gilt, lautet: “Wollen wir uns das leisten? Können wir uns das leisten?” Ein wichtiges Instrument auf dem Weg zu einer breiten Verfügbarkeit und einer Kostendegression sind Förderungen, das haben Branchen, die Wind- und die Solarindustrie gezeigt. 

“Nachhaltige Wärme wird teurer sein, als die Wärme, wie wir sie heute kennen. Die Frage ist, wie lange?”
Anna Jasper-Martens

Großprojekte: Nachhaltige Energieversorgung für die Messe Berlin und das Stadtquartier Tegel

Ein Projekt, an dem Anna und ihr Team gerade arbeiten ist beispielsweise die Umstellung der kompletten Kälte- und Wärmeversorgung, im laufenden Betrieb, der Messe Berlin. Ein anderes spannendes Großprojekt ist der Umbau des ehemaligen Berliner Flughafens Tegel zu einem komplett neuen Stadtquartier. 

Besonders wichtig ist es, Energieversorger bei solchen Quartiersentwicklungen so früh wie möglich miteinbezogen werden. Für sämtliche Planer ist es relevant, wie ein ganzes Areal mit Energie versorgt werden soll.  Solche Projekte werden übrigens auch an Energieversorger über Ausschreibungen vergeben. 

Innovative Energielösungen: Grubenwasser und internationale Zusammenarbeit

E.ON hat damit Expertise in den unterschiedlichsten und ungewöhnlichsten Lösungsansätzen. So ist es beispielsweise denkbar, aus Grubenwasser oder Aquiferspeichern Energie zu erzeugen. Wie genau das funktioniert, das erklärt Anna im Podcast.  

Der internationale Austausch und die Kollaboration haben im Energiebereich einen hohen Stellenwert. So tauschen sich die skandinavischen Länder, Großbritannien und auch die niederländischen Kolleg:innen immer wieder untereinander aus, um einander voranzubringen. Auf Landesebene wünscht sich Anna noch mehr Kommunikation und, dass sich die einzelnen Akteure mehr als Partner begreifen. 

Die Themen des DIGITALWERK Podcasts mit Anna Jasper-Martens im Überblick:

00:00 - Um was geht es in der Podcastfolge

01:41 - Annas Werdegang und E.ONs Aufgabenbereich

07:16 - Energiewirtschaft und Energieinfrastruktur in Deutschland

11:09 - Bedeutung der Kältetechnik in Zukunft

17:14 - Herausforderungen und Potenziale der Energiegewinnung

27:06 - Innovative Wärmequellen und Lösungen

33:26 - Internationale Zusammenarbeit

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