Wie Facility Management unser Leben und Arbeiten am Laufen hält

v.l.n.r. Gerrit Egg (Geschäftsführer, WISAG Gebäude- und Industrieservice), Michél-Philipp Maruhn (Gründer und Host, DIGITALWERK Podcast), Georg Albrecht (Business Development Director, Sodexo)

v.l.n.r. Gerrit Egg (Geschäftsführer, WISAG Gebäude- und Industrieservice), Michél-Philipp Maruhn (Gründer und Host, DIGITALWERK Podcast), Georg Albrecht (Business Development Director, Sodexo)

Systemrelevant und im Hintergrund

Dass das Facility Management in Deutschland Systemrelevanz besitzt, dürfte den meisten mit FM befassten Menschen bewusst sein. In der breiten Öffentlichkeit hingegen ist diese Erkenntnis nicht weit verbreitet. Das liegt nach wie vor daran, dass Facility Management größtenteils im Hintergrund stattfindet - heimlich, still und leise - dafür aber je nach Einsatzgebiet um so wichtiger. Im aktuellen DW Special zum Thema FM soll es genau um dieses Thema Systemrelevanz gehen.

Im Gespräch mit einem deutschen Mittelständler und einem globalen, französischen Großkonzern

Ein Experte zum Thema in der aktuellen Folge ist Gerrit Egg, WISAG Gebäude- und Industrieservice. Als Dienstleister ist WISAG breit aufgestellt: von Flughäfen und Industrieanlagen über Büro- und Wohnimmobilien sowie Shoppingcenter wird alles betreut. Das umfasst infrastrukturelle, aber auch technische Dienstleistungen. Der Großteil der 55.000 Mitarbeiter ist in Deutschland beschäftigt. Als Familienbetrieb ist WISAG ein klassischer deutscher Mittelständler. 

Zweiter Gesprächspartner im DW-Special ist Georg Albrecht, der als Business Development Director bei Sodexo tätig ist. Der börsennotierte französische Konzern ist ein echtes Schwergewicht: mit 422.000 Mitarbeitern weltweit und einem Umsatz von 21,2 Milliarden Euro bietet das Unternehmen Dienstleistungen in den Bereichen FM, Gemeinschaftsverpflegung und Catering für Bildungseinrichtungen, Behörden, Unternehmen, Krankenhäuser und zahlreiche andere Einrichtungen.

Die Zahlen sprechen für die Relevanz des Facility Managements

Es gibt einige Zahlen, die die Systemrelevanz der FM-Branche im Land gut illustrieren. Allein in Deutschland sind mehr als  5 Millionen Beschäftigte im Facility Management beschäftigt. Mit einer Bruttowertschöpfung von 152 Milliarden Euro im Jahr 2022 gehörte FM zur Top 6 der Wirtschaftszweige in Deutschland. 

Ohne Facility Management könnte es lebensgefährlich werden

Als Beispiel für die Wichtigkeit des FM im Hintergrund führt Georg das Krankenhaus an, mit dem jeder in seinem Leben früher oder später in Berührung kommt. Viele Dienstleistungen finden recht nah am Patienten statt, wie beispielsweise die Patientenaufnahme.  Es folgen infrastrukturelle Dienstleistungen wie die Reinigung, auch von kritischen Räumen wie beispielsweise OP-Sälen. Wenn es dort zu Verzögerungen oder Ausfällen kommt, können die Auswirkungen gravierend sein.

Einig sind sich Gerrit und Georg dabei, dass beim Thema Wahrnehmung, Kommunikation und Marketing der Branche in der Vergangenheit vielleicht zu wenig getan wurde. Genau das will die FM-Initiative DIE MÖGLICHMACHER beheben, in dem sie die Wichtigkeit der Branche in den Vordergrund rückt. Zwar gibt es viele interessante Arbeitsplätze in der Branche, aber dennoch befinde man sich in einem “War of Talents” mit anderen Arbeitgebern und Branchen, wie Georg bestätigt. 

Das Facility Management erwies sich als anpassungsfähige Branche

Die globale Corona-Pandemie hat insbesondere im Facility Management für einige Umschwünge gesorgt. Das Thema Hygiene stand plötzlich enorm im Fokus, Dienstleister musste Sonderreinigungen erledigen und erhöhte Anforderungen erfüllen. Die weltweiten Büroschließungen sorgten natürlich auch dafür, dass viele Kantinen leer blieben - und ebenfalls schließen mussten. Dienstleistungen aus den Bereichen Food und Catering mussten neu gedacht werden. Im FM war das machbar, so Gerrit, da man schon immer flexibel agierte, weil man sich stets an Kundenwünschen orientieren musste. 

Für die Zukunft sehen Gerrit und Georg zwei wichtige Themen: Nachhaltigkeit und Digitalisierung/Robotik. Sodexo betreibt in Deutschland aktuell eine automatisierte Roboterküche, die Patienten und Mitarbeiter in einem Krankenhaus auf Wunsch bekochen kann. Auch im Bereich der Reinigung sieht Georg Optimierungspotenzial durch Digitalisierung und Automatisierung. Diese Entwicklung ist auch eine notgedrungene Antwort auf den anhaltenden Fachkräftemangel. Auch WISAG stellt Digitalisierungsexperten ein, die vor 10 Jahren vielleicht noch nix zu tun gehabt hätten, wie Gerrit bestätigt - heute bringen sie aber unabdingbare Kenntnisse mit, die dabei helfen sollen, eine große, wichtige Branche zukunftsfähig zu machen.

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