Die 4. Bad Aiblinger Baukulturtage 2024, die inzwischen zu einer festen Größe im Kalender der Architektur- und Bauwelt geworden sind, fanden dieses Jahr erneut im B&O Bau ForschungsQuartier in Bad Aibling statt. Die Veranstaltung bot auch dieses Mal eine Bühne für Diskussionen, Innovationen und Netzwerkarbeit rund um nachhaltiges und zukunftsweisendes Bauen.
Das Thema der diesjährigen Baukulturtage, die vom 19. bis 20. September stattfanden, lautete: “Anders bauen: Wärmewende und Gebäudetyp-e”. Mit einer Kombination aus Vorträgen, einer neuen Ausstellung und praxisnahen Vorführungen wurde die Veranstaltung zu einem Highlight der Baukultur, an dem führende Köpfe der Bau, Immobilien und Energiebranche teilnahmen.
Ein Veranstaltungsort mit Geschichte und Zukunft - auch für die Baukulturtage selbst
Das heutige B&O Bau ForschungsQuartier hat eine bewegte Vergangenheit. Das Gelände diente in den letzten Jahrzehnten unter anderem als Militärstützpunkt und wurde 2005 von der B&O Gruppe übernommen.
Eine Vorstellung des Geländes bekommt ihr in einem früheren Artikel von uns: https://www.digitalwerk.io/hot-topics/hot-topics-post/die-wandlung-eines-ortes-die-entwicklung-des-b-o-bau-forschungsquartiers-in-bad-aibling
Seitdem hat sich das Areal von einer ehemaligen Militärbrache in ein Modellquartier für nachhaltiges Bauen verwandelt. Hier werden nicht nur Konzepte für ökologisches und kosteneffizientes Bauen entwickelt, sondern auch konkrete Projekte umgesetzt, die deutschlandweit Aufmerksamkeit erregen.
Der Gebäudetyp E als Fokus bei den Baukulturtagen
Ein zentrales Thema der diesjährigen Baukulturtage war der Gebäudetyp E, ein Ansatz, der Einfachheit und Effizienz in den Vordergrund stellt. Das „E“ steht heute auch für Begriffe wie „einfach“, „energieeffizient“ und „emissionsarm“. Der Gebäudetyp E verzichtet auf erübrigbare technische Standards und reduziert den Materialaufwand auf das Wesentliche, ohne Kompromisse bei Qualität und Sicherheit einzugehen.
Eine Vorstellung des Gebäudetyp E bekommt ihr in diesem Artikel: https://www.digitalwerk.io/hot-topics/hot-topics-post/die-zukunft-des-bauens-gebaudetyp-e.
Dieses Konzept wurde im B&O Bau ForschungsQuartier nicht nur weiterentwickelt, sondern bereits erfolgreich umgesetzt, wie die Forschungshäuser „Einfach Bauen“ eindrucksvoll zeigen. Sie basieren auf dem Prinzip, dass weniger oft mehr ist, und demonstrieren, wie nachhaltiges Bauen mit minimalem Ressourcenverbrauch gelingt. Die enge Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München hat dabei zu Lösungen geführt, die als Vorbild für die gesamte Baubranche dienen.
Wir haben euch die Forschungshäuser in einem früheren Artikel bereits vorgestellt: https://www.digitalwerk.io/hot-topics/hot-topics-post/einfach-bauen---die-forschungshauser-im-b-o-bau-forschungsquartier
Eröffnung der neuen Ausstellung bei den Baukulturtagen
Ein besonderes Highlight der diesjährigen Baukulturtage war die feierliche Eröffnung einer neuen Ausstellung, die auf einer Fläche von 130 Quadratmetern die Geschichte und die Zukunft des Quartiers dokumentiert. Kuratiert von Dr. Hilde Strobl, Architekturhistorikerin an der Universität Innsbruck, widmet sich die Ausstellung den Herausforderungen und Erfolgen des nachhaltigen Bauens.
Neben einer anschaulichen Dokumentation der städtebaulichen Entwicklung werden Videointerviews mit renommierten Architekten wie Florian Nagler und Arthur Schankula präsentiert. Die Ausstellung ist nicht nur eine Informationsquelle, sondern auch ein interaktiver Ort des Austauschs. Besucher können hier die vielseitigen Projekte und aktuellen Entwicklungen auf dem Gelände, wie zum Beispiel das neue Heizwerk, kennenlernen.
Nachhaltigkeit als Leitmotiv der Baukulturtage 2024
Die Baukulturtage stehen ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit. Dies zeigt sich nicht nur in den präsentierten Projekten, sondern findet sich auch in der Philosophie von B&O Bau wieder. Mit der Kombination aus Holzbauweise, intelligenter Planung und modularen Baukonzepten setzt das Unternehmen Maßstäbe für zukunftsorientiertes Bauen.
Besonders zentral ist dabei der Einsatz von Holz als zentralem Baustoff, der sowohl ökologische als auch ästhetische Vorteile mit sich bringt. Neben dem Neubau widmet sich B&O Bau auch intensiv der Sanierung bestehender Gebäude. Durch Maßnahmen wie Dachaufstockungen und Parkplatzüberbauungen wird zusätzlicher Wohnraum geschaffen, ohne neue Flächen zu versiegeln.
Im Dialog mit Bauministerin Geywitz
Bundesbauministerin Klara Geywitz besuchte das B&O Bau ForschungsQuartier am 08. Oktober dieses Jahres. Bei dem Rundgang über das Gelände standen die innovativen Pilotprojekte für zukunftsorientiertes und nachhaltiges Bauen sowie die großen Potenziale des Gebäudetyps E im Mittelpunkt. Dabei betonte die Bundesbauministerin die Bedeutung des Standorts für die Baupolitik in Deutschland. Ihre Worte lobten die Pilotprojekte von B&O Bau als beispielgebend für die gesamte Branche. “Das B&O Bau ForschungsQuartier ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie wir die Bauwirtschaft neu denken können, um die Herausforderungen von morgen zu meistern“, sagte Dr. Ernst Böhm, Gründungsgesellschafter der B&O Gruppe, anlässlich des Besuchs der Ministerin.
Bei der abschließenden Gesprächsrunde in den neuen Ausstellungsräumen lieferten die ausgestellten Themen nachhaltige Bauweisen (insbesondere der Holzbau), energieeffiziente Sanierung, die flexible Nutzung bestehender Gebäude und die vier Forschungshäuser „Einfach Bauen“ weitere Ideengrundlagen.
Zukunftsperspektiven der Ausstellung im B&O Bau ForschungsQuartier
Die Baukulturtage 2024 machten deutlich, dass das B&O Bau ForschungsQuartier nicht nur ein Ort der Innovation, sondern auch der Inspiration ist. Mit Ausstellungsführungen, Workshops, Seminaren und Netzwerkveranstaltungen wird das Quartier weiterhin eine zentrale Plattform für Wissensvermittlung sein sowie den Austausch zwischen Handwerk, Forschung und allen, die Interesse an der Zukunft des Bauens haben, fördern.
Ein Besuch von Bauministerin Geywitz im B&O Bau ForschungsQuartier im Oktober beweist auch, dass dieses kein Selbstzweck ist, sondern über die Branche hinaus bis in die Bundespolitik hinein als Inspiration dienen kann. “Mit seinem ForschungsQuartier gibt B&O wichtige Impulse für den Weg hin zu einer zukunftsorientierten und nachhaltigen Stadtentwicklung“, sagte Bauministerin Geywitz nach ihrem Besuch.