Fortschrittliches Wohnkonzept: Mitarbeiterwohnen im Forschungsquartier der B&O Gruppe in Bad Aibling

June 19, 2024
Autor/in:
Thomas Lippold

Das Forschungsquartier der B&O Gruppe in Bad Aibling steht exemplarisch für die Vision einer Mixed-Use-Architektur und dient als Modell für die Stadtentwicklung der Zukunft und die Erforschung neuer Wohnkonzepte.

Bildquelle:
B&O

In Bad Aibling zeichnet sich ein fortschrittliches Wohnkonzept ab, welches die Grenzen zwischen Arbeits- und Lebensraum neu definiert. Auf dem Areal einer ehemaligen Militärbasis ist ein Quartier entstanden, das über das bloße Wohnen hinausgeht.

Ein Bild, das draußen, Gras, Himmel, Landschaftsgestaltung enthält.Automatisch generierte Beschreibung
Forschungshaus Ziegel mit Mitarbeiterwohnungen. Das bunte Gebäude ist die alternative Grundschule der Diakonie

Die Vermischung von Wohnen und Arbeiten ist keine Erfindung der Neuzeit, sondern ein erprobtes historisches Konzept. Die Definition von Wohn- und Arbeitsräumen änderte sich jedoch stetig und spiegelt gesellschaftliche Trends wider. Mit dem Wachstum von Städten und der Entwicklung von Vorstädten kam es zur räumlichen Trennung von Wohnen und Arbeiten. Das soziale Gefüge veränderte sich und führte zu reinen Wohnsiedlungen. Diese räumliche Trennung verursachte natürlich längere Pendelwege, belastete die Umwelt und senkte die Lebensqualität durch Zeitverlust und soziale Isolation.

Heute erleben wir ein Comeback des Mixed Use. Globale Trends zeigen eine Rückkehr zu gemischten Quartieren, die als Antwort auf die Herausforderungen unserer Zeit dienen und gleichzeitig auch neue Maßstäbe in der Stadtplanung setzen. Sie definieren, wie Menschen wohnen und arbeiten wollen – näher beieinander, nachhaltiger und vernetzter.

Wohnen, Arbeiten, Sozialleben: Wohnkonzept als Gewinn

Mit dem Erwerb eines ehemaligen Militärgeländes legte die B&O Gruppe bereits 2005 den Grundstein für ihr heutiges Forschungsquartier. Das Unternehmen verfolgte damit eine Vision, die weit über die damaligen Standards hinausging und erschuf ein Quartier, welches Wohnen, Arbeiten und soziales Leben in einem nachhaltigen Umfeld vereint. Die Schaffung eines Modellquartiers, das ökologische Nachhaltigkeit mit sozialer Kohäsion verbindet, ist somit ein fortschrittliches Wohnkonzept. Es diente nicht nur als Wohnraum, sondern auch als sozialer und kultureller Treffpunkt, der die Grenzen zwischen Berufs- und Privatleben aufhob und eine Gemeinschaft schuf, die zukunftsweisend zusammen lebt.

Die Diakonie, die ihren Hauptsitz auf dem Gelände der B&O Gruppe hat, siedelte sich nicht nur als eines der ersten Unternehmen auf dem Gelände an, sondern beteiligte sich auch frühzeitig am Wohnkonzept des Mitarbeiterwohnens. 

Dr. Andreas Dexheimer, Vorstand und Sprecher der Geschäftsführung der Diakonie Rosenheim, hebt hervor, dass die Bereitstellung von arbeitsnahem und bezahlbarem Wohnraum bei der Diakonie seit über 15 Jahren praktiziert wird und sich als Gewinn für Arbeitgeber und Arbeitnehmer erwiesen hat. Die Bindung und Akquise von Fachkräften, insbesondere im Care-Bereich, wird durch diese Maßnahme erheblich erleichtert.

Urban in ländlicher Idylle – Arbeiten und Wohnen an einem Ort 

Die Mitarbeiter des B&O Parkhotels, die in den Werkswohnungen des Geländes wohnen, schätzen die einzigartige Möglichkeit, in unmittelbarer Nähe zu ihrem Arbeitsplatz zu leben. Sie nehmen die Begegnungen mit Kollegen und Vorgesetzten in der Freizeit als Bereicherung ihres Lebens wahr - in einer Gemeinschaft, in der die Grenzen zwischen Beruflichem und Privatem verschwimmen.

Die Rezeptionistin des Hotels fasst es treffend zusammen: Sie lebt dort, wo andere ihre Ferien verbringen, und profitiert von den kurzen Wegen, die ihr mehr Zeit für ihre persönlichen Interessen lassen. 

Das Forschungsquartier der B&O Gruppe ist ein Zuhause für Menschen aus verschiedenen Berufsfeldern – von der Diakonie über Bildungseinrichtungen bis hin zu Bau- und Serviceunternehmen. Sie alle finden hier nicht nur einen Arbeitsplatz, sondern ein Zuhause. 

Ein Bild, das draußen, Gelände, Himmel, Wolke enthält.Automatisch generierte Beschreibung
Spielplatz auf dem B&O Gelände

Spielstraßen und autofreie Zonen garantieren Sicherheit und Platz für Kinder, während das Bowlingcenter, die Kletterhalle und das Café am Spielplatz als Orte der aktiven Erholung und des sozialen Austauschs dienen.

Firmen wie Bosch haben die Vorzüge dieses Quartiers und des fortschrittlichen Wohnkonzepts erkannt und tragen durch die Schaffung von Wohnraum für ihre Angestellten ebenfalls zur Steigerung der Standortattraktivität bei. Die Ansiedlung der Polizei und die Bereitstellung von Werkswohnungen für die Beamten zeigt, wie viel Dynamik in der Weiterentwicklung des gesamten Quartiers steckt. 

Ein Bild, das draußen, Gebäude, Baum, Fenster enthält.Automatisch generierte Beschreibung
Spielstraßen verringern das Verkehrsaufkommen und erhöhen die Sicherheit für die Anwohner

Charles Landry: „Kreative Menschen fördern die schöpferische Energie“

Die Vorteile dieses Konzepts sind offensichtlich: Die Durchmischung von Gewerbe, Wohnen und Freizeitangeboten schafft neue Wechselwirkungen und Kooperationsmöglichkeiten. Kurze Wege sparen Zeit, die anderweitig effektiver eingesetzt werden kann. Weniger Pendelverkehr schont Umwelt und Ressourcen. Die Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum durch die Arbeitgeber trägt zur Lösung des Fachkräftemangels bei: Wohnraum in der Nähe des Arbeitsplatzes, kurze Schulwege für Kinder und Freizeitangebote ziehen mehr Fachkräfte an und fördern die Mitarbeiterbindung.

Die kreative Energie, die aus dieser Lebensqualität entsteht, trägt somit natürlich auch zur Produktivität und Innovationskraft der angesiedelten Unternehmen bei. Charles Landry, ein renommierter Experte für Stadtentwicklung, betont: „Einfallsreichtum und schöpferische Energie werden stärker, je mehr kreative Menschen in einem Quartier zusammenkommen – eine Win-Win-Situation, die noch zu wenig Beachtung findet in der städtebaulichen Konzeptionierung.“

Das Forschungsquartier der B&O Gruppe in Bad Aibling steht exemplarisch für die Vision einer Mixed-Use-Architektur und dient als Modell für die Stadtentwicklung der Zukunft und die Erforschung neuer Wohnkonzepte. 

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